Schweizerisches Rotes Kreuz: Zusammenarbeit mit USKA
USKA-Delegation beim Schweizerischen Roten Kreuz SRK
Am Freitag 2. März 2018 besuchte eine Delegation der USKA das SRK in Bern. Die USKA wurde vertreten durch Willi HB9AMC, Matthias HB9JCI und Bernard HB9ALH. Der Besuch diente der Sondierung möglicher künftiger Zusammenarbeitsformen zwischen der USKA und dem SRK.
Zwischen der Dachorganisation der Rotkreuzgesellschaften IFRC und der Dachorganisation der Funkamateure IARU gibt es bereits seit mehreren Jahren ein «Memorandum of Understanding», welches den nationalen Rotkreuz-Organisationen die Zusammenarbeit mit den Funkamateuren empfiehlt. Auf Seiten des SRK nahmen der Leiter «Internationale Zusammenarbeit» Beat von Däniken sowie der Leiter «Katastrophenhilfe Schweiz» David Grolimund am Sondierungsgespräch teil. – Im Katastrophenfall (ausserordentliche Lage) sind Einsätze der Funkamateure auch in der Schweiz bei Ausfall oder Überlastung von Kommunikations-Mitteln gundsätzlich wie folgt denkbar:
Unterstützung der Behörden
Unterstützung der Bevölkerung und ihrer Institutionen und Infrastrukturen (sog. «welfare traffic»)
In der Schweiz legten mehrere USKA-Sektionen und weitere Notfunk-Gruppen bisher den Fokus ihrer Notfunk-Aktivitäten auf die Unterstützung der Behörden (Sicherheitsdirektionen und Stäbe Notorganisation der Kantone).
Beim Kontakt mit dem SRK ging es hingegen ausschliesslich um die zweite Möglichkeit, also um den «welfare traffic». In diesem Bereich fehlten uns bislang die Ansprechpartner. Wir sind uns bewusst, dass in einer Katastrophenlage die zivilen Kommunikationsnetze entweder sofort oder nach wenigen Stunden total ausfallen können, und zwar sowohl die drahtgebundenen als auch die drahtlosen. Internet und Telefon/Fax der Bevölkerung fallen sofort aus.
Die Bevölkerung würde der individuellen Kommunikationsmöglichkeiten beraubt. Voraussichtlich sogar auch des Radio-Rundfunks, da die Mobilisierung und Betriebsbereitschaft von UKW77/IBBK-Radio mehrere Tage in Anspruch nehmen wird. Besonders in Anbetracht der heute als absolut selbstverständlich hingenommenen Kommunikation von jedermann und an jedem Ort würde dies die Bevölkerung umso schockartiger treffen. Die psychologischen Wirkungen sind völlig offen.
Das Meeting mit dem SRK fand in ausgezeichneter Stimmung statt. Wir konnten den beiden SRK-Vertretern die Möglichkeiten des Schweizerischen Amateurfunks ausführlich darlegen und Erläuterungen dazu abgeben. Das SRK zeigte sich sehr interessiert an unseren diversen Möglichkeiten. Es wurde vereinbart, den nun etablierten Kontakt weiterzupflegen und in naher Zukunft konkrete Formen der Zusammenarbeit auszuarbeiten.
Willi Vollenweider HB9AMC
USKA Präsident